Die 50/50-Methode umfasst 9 Schritte, die zur Einsparung von Energie im Gebäude und so auch zum Sparen von Kosten dienen. Dabei werden die NutzerInnen des Gebäudes aktiv in das Management des Gebäudes einbezogen und erlernen durch eigene praktische Aktivitäten umweltfreundliche Verhaltensweisen.
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Hier finden Sie eine kurze Erläuterung der Schritte zur Einsparung von Energie im Gebäude und zum Sparen von Kosten:
SCHRITT 1 – BILDUNG DES ENERGIETEAMS
Das Energieteam sollte sich aus einer Gruppe von SchülerInnen zusammensetzen (eine Schulklasse oder VertreterInnen aus verschiedenen Klassen), ein oder besser mehreren interessierte Lehrkräfte sowie dem Schulwart. Die Aufgabe des Energieteams ist es, die gegenwärtige Energiesituation in der Schule zu erfassen, mögliche Einsparungsmaßnahmen zu erarbeiten und diese umzusetzen. Das Team sollte auch die Öffentlichkeitsarbeit organisieren, um die ganze Schule zu informieren und auszubilden.
SCHRITT 2 – ENERGIETOUR FÜR INSIDER
Bevor die Arbeit mit den SchülerInnen startet, sollte die sogenannte “Energietour für Insider” stattfinden, gemeinsam mit dem Direktor/der Direktorin, den involvierten LehrerInnen und dem Schulwart/der Schulwärtin, um diese auf die vor ihnen liegenden Aufgaben vorzubereiten. Das Ziel der Tour ist es:
- eine erste Bewertung der Energiecharakteristika des Schulgebäudes zu erhalten (einschließlich der Heizung und des technischen Zustandes des Gebäudes, etc.);
- jene Bereiche zu finden, auf die die Aufmerksamkeit der SchülerInnen gelenkt werden kann, wo Erfolgserlebnisse für die SchülerInnen wahrscheinlich sind.
SCHRITT 3 – VERBESSERUNG DES ENERGIEBEWUSSTSEINS DER GEBÄUDENUTZERINNEN
Bei diesem Schritt sollen die SchülerInnen, sowohl vom Energieteam also auch andere, folgenden Themen kennenlernen:
- Energieformen, Nutzung von Energie im täglichen Leben und die Auswirkungen unserer Lebensweise auf die Umwelt,
- Treibhauseffekt, Klimawandel und Klimaschutz,
- Energiesparen, Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien.
Diese Themen können während des regulären Unterrichts durchgenommen werden. Sie können aber auch im Rahmen zusätzlicher Treffen, wie Treffen des Umweltteams der Schule oder Treffen des Energieteams, behandelt werden. Die SchülerInnen sollen so ein besseres Verständnis für die Themenbereiche Klima und Energie bekommen. Last but not least sollen ihnen die Handlungsmöglichkeiten, die jede/r Einzelne hat, und deren Wichtigkeit bewusst werden.
SCHRITT 4 – ENERGIERUNDGANG
Dieser Energierundgang wird vom Energieteam durchgeführt. Gemeinsam mit den LehrerInnen und dem Schulwart, untersuchen die SchülerInnen das gesamte Schulgebäude und die verschiedenen Dinge, die den Energieverbrauch im Gebäude beeinflussen, wie:
- den technischen Zustand des Gebäudes
- das Heizsystem
- die Beleuchtung
- Gebrauch von elektrischen Geräten
- Wasserverbrauch
Alle Räume der Schule sollten begutachtet werden (Klassenräume, Flure, Treppenhäuser, Turnhalle, Toiletten, Lehrerzimmer, Lagerräume, etc.).
SCHRITT 5 – LANGZEITTEMPERATURMESSUNG UND ERFASSUNG DES ENERGIEVERBRAUCHS
Bei diesem Durchführungsschritt hat das Energieteam zwei Aufgaben:
- Erstellung eines Langzeittemperaturprofils der Schule durch wiederholte Messung der Temperatur in allen Schulräumen für 2 Wochen. Im Anschluss sollte geprüft werden, ob die Ergebnisse den festgelegten Standards entsprechen.
- Bewertung der Energienutzung durch:
- Beobachtungen, wie das Verhalten der anderen SchülerInnen, LehrerInnen oder der anderen Gebäudenutzer den Energieverbrauch beeinflusst. Besondere Aufmerksamkeit wird darauf gelegt, wie die Räume gelüftet werden, wie die Heizung reguliert wird, wie elektrische bzw. elektronische Geräte verwendet werden, etc.
- Umfragen unter SchülerInnen, die nicht dem Energieteam angehören, hinsichtlich ihrer Meinung über die Raumtemperatur, die Luftqualität, die Nutzung elektrischer Geräte und andere energierelevante Fragen.
SCHRITT 6 – LÖSUNGSVORSCHLÄGE ERARBEITEN
Um Lösungsvorschläge zu erarbeiten, die den Energieverbrauch verringern, diskutiert das Energieteam die Ergebnisse seiner Untersuchung. Hierbei geht es um Verhaltensänderungen und eventuell auch um Vorschläge für kleine Investitionen zur Verbesserung der Energiesituation. Darüber hinaus werden die Zielgruppen für die Vorschläge identifiziert und Wege gesucht, um die Vorschläge zu vermitteln.
SCHRITT 7 – ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Nun wird es Zeit, dem Rest der Schule zu zeigen, was das Energieteam herausgefunden hat und wie jeder/jede Einzelne in der Schule zum Energiesparen beitragen kann. Das Team kann dazu die unterschiedlichsten Kommunikationsmittel benutzen: Gestaltung von Postern und Aushängen am schwarzen Brett, Planung von Vorträgen in den Klassen und bei Schulveranstaltungen, Organisation eines Energiespartages, Ausarbeitung eines Beitrages für die Website, etc.
SCHRITT 8 – KOMMUNIKATION VON GERINGINVESTIVEN MASSNAHMEN
Manchmal machen kleine Investitionen einen großen Unterschied! Obwohl das Hauptaugenmerk der 50/50-Methode auf Verhaltensänderungen liegt, kann das Energieteam der Schulleitung die Umsetzung von kleinen Investitionen vorschlagen.
SCHRITT 9 – KOMMUNIKATION ÜBER DEN EINSPARGEWINN UND DESSEN VERWENDUNG
Ein sehr wichtiger Schritt des Projektes ist die Entscheidung über die Verwendung der eingesparten Gelder. Wenn das Energieteam in diese Entscheidung eingebunden ist, ist sichergestellt, dass die SchülerInnen richtig verstehen, dass ihre Arbeit positive und messbare Ergebnisse hat. Während des gesamtes Projektes ist es daher notwendig, die erzielten Einsparungen am Ende eines jeden Schuljahres zu berechnen und die Schulgemeinschaft darüber zu informieren, wie viel Energie und Geld gespart wurde, und wie viel CO2 vermieden wurde. Im Anschluss daran sollte gemeinsam mit den SchülerInnen diskutiert werden, wie das Geld verwendet wird.
Nicht vergessen: das Projekt soll den SchülerInnen und allen anderen Spaß machen!
Wie unterstützt Sie EURONET 50/50 MAX bei der Umsetzung der 50/50-Methode?
EURONET 50/50 MAX unterstützt die Umsetzung der 50/50-Methode in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden durch:
- Bereitstellung des 50/50 E-Pack mit hilfreichen Unterrichtsmaterialien und Tools
- Organisation von Weiterbildungsveranstaltungen für VertreterInnen von Gemeinden, Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden, die am Projekt teilnehmen.
- Vermittlung von Partnern für Teamwork zwischen “erfahrenen” und “unerfahrenen” Schulen.
- Betreibung des 50/50-Netzwerks mit dem Ziel, die Verbindung untereinander und den Austausch von Erfahrungen bzw. Ideen zwischen den Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden, die das 50/50-Konzept anwenden, zu verstärken.